KlimaWildnisZentrale

Nachrichten und Veranstaltungen der KlimaWildnisZentrale

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KlimaWildnisZentraleInitiative WiDDie KlimaWildnisZentrale sucht Verstärkung

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Wildnisfonds sichert Naturschätze in Brandenburg © Stiftung Naturlandschaften Brandenburg© Stiftung Naturlandschaften Brandenburg
Symbolische Schlüsselübergabe für die KlimaWildnisZentrale in Berlin © Anne Barth© Anne Barth
Eröffnung der KlimaWildnisZentrale © Stefan Schwill© Stefan Schwill

Die KlimaWildnisZentrale – Anlaufstelle für mehr Wildnis in Deutschland

Wildnis gibt der Natur Zeit und Raum, sich an den Klimawandel anzupassen. Sie trägt zur biologischen Vielfalt bei und kann eine natürliche Kohlenstoffsenke sein. Wildnis liefert damit Antworten und Lösungsansätze für aktuelle Krisen.

Die KlimaWildnisZentrale berät, unterstützt und koordiniert im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz dort, wo neue Wildnis in Deutschland entsteht oder bereits existierende erweitert werden kann. Sie vernetzt Akteure und bringt das Thema in die Öffentlichkeit.

Zu den Hauptaufgaben der KlimaWildnisZentrale gehören:

  • Bereitstellung von Fachinformationen und grundlegende Beratung zum Thema Wildnis und deren Beitrag zum Klimaschutz
  • Unterstützung bei der Schaffung von neuen und der Erweiterung von bestehenden Wildnisgebieten
  • Aufbau, Qualifizierung und Pflege eines bundesweiten Netzwerkes von Wildnisakteuren
  • Koordinierung der sogenannten KlimaWildnisBotschafter*innen, die mit ihren lokalen Partner*innen neue Wildnis in Gebieten mit hohem Wildnispotenzial schaffen
  • Beratung zur Finanzierung von mehr Wildnis (Förderrichtlinien Wildnisfonds und KlimaWildnis)
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Das Team der KlimaWildnisZentrale arbeitet eng mit dem Kompetenzzentrum natürlicher Klimaschutz und dem Wildnisteam des Projektträgers ZUG zusammen. Die KlimaWildnisZentrale ist im Wildnisbüro Deutschland verankert, welches gemeinsam von der Naturstiftung David, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe unterhalten wird.

Was ist Wildnis?

Echte Wildnis findet sich in Deutschland nur noch an wenigen Stellen. Daher sollen mehr Räume geschaffen werden, in denen sich die Natur wieder frei entfalten kann. Um das zu erreichen, finden auf den Flächen dauerhaft keine wirtschaftlichen Nutzungen statt. Dadurch wird der natürlichen Dynamik und den Naturprozessen Raum und Zeit gegeben. Diese Strategie wird im Naturschutz als Prozessschutz bezeichnet.

Wildnis macht diese faszinierende Dynamik erleb- und beobachtbar und bietet uns ein großes Freilandlabor, in dem wir lernen können.

Wildnis kann es in den unterschiedlichsten Lebensräumen geben. Das größte Wildnispotenzial in Deutschland weisen Wälder auf – aber auch Seen, Moore, Flüsse mit ihren Auen, Küsten mit ihren Dünenlandschaften oder auch die Höhenlagen der Gebirge oberhalb der natürlichen Waldgrenze können Wildnis sein, sofern der Mensch sich mit Eingriffen aus diesen Bereichen zurückzieht. Gänzlich neue, sogenannte sekundäre Wildnis ist in den zurückliegenden Jahrzehnten unter anderem auf einigen ehemaligen Truppenübungsplätzen und in ehemaligen Tagebauen entstanden.

Wildnisentwicklung in Deutschland

Großflächige Wildnisgebiete nach dem 2 %-Wildnisziel

Mit der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung wurde 2007 das Ziel gesetzt, auf zwei Prozent der Landfläche Deutschlands großräumig zusammenhängende Wildnis entstehen zu lassen. Für solche Wildnisgebiete sind verschiedene Qualitätskriterien ausschlaggebend, die unter anderem eine Gebietsgröße von mindestens 1.000 Hektar (beziehungsweise 500 Hektar für Auen, Moore oder Küstenökosysteme) vorschreiben. Diese Qualitätskriterien finden sich hier. Unabhängig davon werden alle Kernzonen von Nationalparken sowie größere, zusammenhängende Kernzonen der Biosphärenreservate als Wildnisgebiete eingestuft.

Kleinere Flächen mit eigendynamischer Entwicklung (Wildnisflächen)

Neben den großflächigen Wildnisgebieten sind auch kleinere Flächen mit eigendynamischer Entwicklung wertvoll. Wo immer sich die Natur frei entfalten darf, können wir als Menschen einen Schritt zurücktreten, sie beobachten und von ihr lernen. Kleinere Flächen tragen ihren Teil dazu bei und vernetzen Lebensräume in unserer Landschaft.

Wälder mit natürlicher Waldentwicklung

Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt greift Wildnis noch in einem weiteren Zusammenhang auf: Fünf Prozent der Waldfläche Deutschlands bzw. zehn Prozent der Wälder im öffentlichen Eigentum soll der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Das bedeutet, dass auf diesen Flächen dauerhaft keine forstliche Nutzung stattfindet.

Der Großteil der hierfür vorgesehenen Flächen liegt deutlich unterhalb der Mindestflächengröße von Wildnisgebieten. Umgekehrt werden aber bewaldete Teile von großräumigen Wildnisgebieten, bzw. große Waldwildnisgebiete auf das 5-Prozent-Ziel der natürlichen Waldentwicklung (das sog. NWE5-Ziel) angerechnet.

Während sich das Zwei-Prozent Ziel für große Wildnisgebiete auf die deutsche Landesfläche bezieht, gilt das Waldwildnisziel für fünf Prozent der Waldfläche. Synergien gibt es, wenn große Waldwildnisgebiete geschaffen werden. Diese können gleichzeitig einen Beitrag zu beiden Ziele leisten.

Wildnisförderung

Um die Wildnis in Deutschland zu fördern, hat das Bundesumweltministerium verschiedene Finanzierungsinstrumente geschaffen. Über den Wildnisfonds können großflächige Wildnisgebiete (500 bzw. 1000 Hektar) oder auch Erweiterungsflächen für diese Gebiete erworben oder alternativ die Nutzungsrechte in diesen Gebieten angekauft werden. Für kleinere Wildnisflächen (ab 25 bzw. 50 Hektar) gibt es das Förderprogramm KlimaWildnis. Dieses Förderprogramm ist Teil des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz. Zudem unterstützt das Förderprogramm den Einsatz von KlimaWildnisBotschafter*innen in Regionen mit Potenzial für Wildnisentwicklung. Details zu den Förderbedingungen für beide Programme finden Sie auf der Seite Wildnisförderung. Kontaktieren Sie uns für eine konkrete Beratung zu ihrem Wildnisvorhaben und dessen Förderung.

Wildnis und Natürlicher Klimaschutz

Natürlicher Klimaschutz verbindet den Schutz von Klima und Natur. Intakte Ökosysteme sind natürliche Klimaschützer, da sie Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre binden und langfristig speichern können. Sie wirken zudem als Puffer gegen Klimafolgen, indem sie Wasser speichern, bei Dürre ausgleichend wirken und bei Hitze für Verdunstung und Abkühlung sorgen können. Und schließlich erhalten sie unsere Lebensgrundlagen und bieten wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen (BMUV 2024). Dabei spielen vor allem Naturräume wie Wälder, Moore, oder Auen eine entscheidende Rolle. Werden sie nicht klimagerecht genutzt oder zerstört, verlieren sie ihre Speicherfähigkeit und setzen Treibhausgase frei. Damit wird die Klimakrise verstärkt. Im Gegensatz dazu kann der Schutz und die Wiederherstellung dieser natürlichen Ökosysteme deren Speicherleistung erhöhen und somit zur Begrenzung des Klimawandels beitragen.

In Mooren beispielsweise führt eine Wiedervernässung zu einer Reduktion von Treibhausgasemissionen und langfristig ggf. sogar zu einer Zunahme der Kohlenstoffvorräte. Im Falle einer Nutzungsaufgabe und Renaturierung können zudem Lebensräume für eine moortypische Tier- und Pflanzenwelt wiederhergestellt werden. Es entsteht eine Win-Win-Situation für Mensch und Natur.

Das Team der KlimaWildnisZentrale

Sie benötigen Fachinformationen oder eine grundlegende Beratung zum Thema Wildnis und Natürlichem Klimaschutz? Sie möchten eine neue Wildnisfläche schaffen oder ein bestehendes Wildnisgebiet erweitern und brauchen hierbei Unterstützung? Sie möchten sich über finanzielle Fördermöglichkeiten informieren? Gerne beraten wir Sie! Besuchen Sie unsere Teamseite und finden Sie Ihre*n Ansprechpartner*in!

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